Internationales
INTRAWI unterwegs: Erfahrungsberichte
Mein Auslandssemester an der UMons
Nathalie Schachinger
Erasmus in Mons, Wintersemester 2018/19
Meine Entscheidung für ein Erasmussemester stand schon lange. Dass es allerdings gleich in meinem dritten Semester an der Trawi passieren sollte, hatte ich so eigentlich nicht geplant. Doch was würden wir nur ohne engagierte Professor:innen machen, die einem gut zureden, sodass man sich nur knappe vier Monate davor dann doch dafür entscheidet. Warum ich die UMons gewählt habe, ist einfach zu erklären: Ein frankophones Land sollte es sein, am besten nicht in Frankreich, denn da war ich schon oft, und eine gute Übersetzungsabteilung, mit einer Spitzen-Russischabteilung, könnte auch nicht schaden. Voilà: UMons!
Da also bei mir alles ein bisschen kurzfristig war, lief auch alles etwas stressig ab. Doch obwohl ich beispielsweise zu spät dran war, um ein Zimmer in einem Studentenheim zu bekommen, habe ich dann doch eine nette Unterkunft bei einem belgischen Pärchen gefunden, zusammen mit einer Engländerin, die, wie der Zufall es will, genauso am Institut für Übersetzen und Dolmetschen studierte!
Was die Kurse angeht, so kann ich nur sagen: Top-Niveau! Allen voran die Russisch-Kurse (ich besuchte die Kurse des ersten und zweiten Jahres), die sehr interaktiv und lebendig gestaltet werden, wenn auch das Niveau wirklich sehr hoch und anspruchsvoll ist. Ebenso in den Deutsch-Französisch-/Französisch-Deutsch-Übersetzungskursen. Doch was wäre das Leben ohne Herausforderungen. Besonders bezeichnend für diese Universität ist die Größe des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (L’Eii, wie wir so schön sagten). Mit elf Fachbereichen ist es erheblich größer als das der Universität Innsbruck und vor allem in der Vorweihnachtszeit ist es schön, wenn jeder Fachbereich seine eigene kleine Weihnachtsfeier veranstaltet (die Yolka des Fachbereichs Russisch, die Feuerzangenbowle des Fachbereichs Deutsch etc.).
In meiner Freizeit habe ich von einem tollen Angebot für unter 26-jährige Gebrauch gemacht: dem sogenannten GoPass, einem sehr günstigen 10-Fahrten-Ticket für das gesamte Bahnnetz in Belgien! Und falls man nicht so auf Reisen steht (wovon ich mal eher weniger ausgehe, wenn man sich schon für ein Erasmussemester entscheidet, aber man weiß ja nie…), bietet ESN (das European Students Network) oder etwa das umfassende Sportprogramm an der Uni (in meinem Fall Volleyball und Fußball) eine willkommene Abwechslung vom Lernstress.
Denn das sollte man sich auf jeden Fall gönnen: Diese Erfahrung zu genießen, trotz der vielen Arbeit und der hohen Erwartungen!
Text: Nathalie Schachinger