Internationales

INTRAWI unterwegs: Erfahrungsberichte


Ein Semester in Russland

Dolores Beno, Robert Natter, Christian Riedhart & Nicole Zambanini
Joint Study in Nischni Nowgorod, Wintersemester 2018/19

 

Vorbereitung

Wir wussten schon zu Beginn, dass wir unser Auslandssemester in Russland verbringen wollten, dass aber so viele Städte zur Auswahl standen, war uns im Vorhinein nicht bewusst. Dies erschwerte es zuerst für uns, jedoch fiel unsere Entscheidung nach kürzerem Überlegen auf Nischni Nowgorod. Der Hauptgrund, weshalb Nischni Nowgorod zu unserer Destination wurde ist, dass die Linguistische Universität Nischni Nowgorod über eine Fakultät für Translationswissenschaft verfügt und dies die Auswahl passender Kurse erleichterte. Auch die zentrale Lage der Stadt war für uns ein entscheidender Faktor. Nischni Nowgorod liegt in der Nähe von Moskau, ist jedoch auch von weiteren bekannten Städten relativ nah umgeben. Des Weiteren spielte die Entfernung vom Studentenheim bis zur Universität eine große Rolle. In nur wenigen Gehminuten erreicht man die Universität, was während der russischen Wintermonate sehr von Vorteil ist.

Unsere Departmental Coordinator, Frau Bailesteanu, war uns bei der Vorbereitung und der Beschaffung der Unterlagen sehr behilflich. Wir mussten Formulare ausfüllen, um uns für das Auslandssemester zu bewerben. Um die Nominierung zu erhalten, muss ein gültiger Reisepass vorhanden sein. Außerdem sollte schon eine grobe Idee der Kursauswahl vorhanden sein, die aber nicht verbindlich ist, da die Kurse final erst in Russland festgelegt werden. Nachdem wir die Nominierung erhalten hatten, gingen wir mit den restlichen Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Bewerbungsformular, Passfotos) zum International Relations Office der Universität Innsbruck, um uns für ein Stipendium zu bewerben. Wir empfehlen euch, so früh wie möglich mit der Beantragung des Visums zu beginnen!

Wohnen

Die Wohnungssuche übernahmen die Korrespondenten in Russland für uns. Wir wurden im Studentenwohnheim in der Nähe der Universität untergebracht. Das Studentenwohnheim verfügt über Doppel- und Dreierzimmer, die zwar ein bisschen kleiner als erwartet, jedoch gemütlich sind. Auf jedem Stockwerk gibt es eine Gemeinschaftsküche sowie ein Gemeinschaftsbad für je zwei Zimmer (beziehungsweise für sechs Zimmer auf dem Stockwerk für russische Studierende). Kochutensilien, Tischlampen und sonstige Haushaltsgegenstände sollten aus Österreich mitgenommen werden oder können vor Ort gekauft werden. Man hat die Möglichkeit, seine Wäsche direkt im Wohnheim gegen einen Aufpreis von 50 Rubel zu waschen. Bei Fragen oder Problemen stehen einem die Diensthabenden immer zur Verfügung.

Das Wohnen in Russland ist im Vergleich zu Österreich sehr günstig. Die monatliche Miete betrug umgerechnet ungefähr 40 Euro. Der Einkauf von Lebensmitteln war ebenfalls günstig. Man kann auch hin und wieder im Restaurant essen gehen, da es oft sehr gute Angebote gibt.

Studieren in Russland

Sobald wir in Russland ankamen, wurde erstens eine medizinische Untersuchung durchgeführt. Zweitens war sehr viel Bürokratisches zu erledigen, wie zum Beispiel die Registrierung (vergleichbar mit dem Meldezettel in Österreich), die man nach einer Woche erhält. Außerdem beschäftigen sich die Korrespondenten mit der sofortigen Verlängerung des Visums, wobei wir diese öfters bitten mussten, sich damit zu beeilen, da uns sonst nur wenig Zeit zum Reisen geblieben wäre.

Die Kursauswahl schien am Anfang leichter als sie tatsächlich war. Wir hatten eine Vorstellung von den Kursen, die wir in Russland belegen wollten, jedoch gab es manchmal keine entsprechenden Kurse und wir mussten nach den passenden suchen. Dies konnte bis zu drei Wochen dauern, da sich der Stundenplan ständig änderte und sich die Kurse teilweise überschnitten. Als wir dann alle Kurse gewählt hatten, füllten wir unser Learning Agreement aus und schickten dies an Frau Bailesteanu, die es übersetzt hat und an den Studienbeauftragten, Herrn Carpentieri, weitergeleitet hat.

In den Kursen wurde hauptsächlich aktive Teilnahme gefordert, außerhalb des Unterrichts musste jedoch nicht sehr viel vorbereitet werden. Außerdem gab es Kurse, die speziell für ausländische Studierende angeboten wurden und sehr hilfreich waren.

Fazit

Während unseres Aufenthalts in Russland sind wir sehr viel gereist. Wir haben dabei nicht nur die Metropolen Russlands, sondern auf unserer Reise nach Sibirien auch andere Seiten des Landes kennengelernt. Unsere Professor:innen hielten es für wichtig, dass wir Russland erkundeten und waren deshalb auch sehr flexibel. In diesen Monaten haben wir sehr viel gelernt. Dabei meinen wir nicht nur die sprachliche Ebene, sondern auch die kulturelle. Wir erfuhren sehr viel über das Leben in Russland und die russische Küche hat uns fasziniert. Wir können einen Auslandsaufenthalt in Russland nur von ganzem Herzen weiterempfehlen, da man sich sowohl sprachlich als auch persönlich weiterentwickelt. Das Auslandssemester in Russland war gewiss eine der besten Erfahrungen unseres Lebens!

Text: Dolores Beno, Robert Natter, Christian Riedhart & Nicole Zambanini

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