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 INTRAWI unterwegs: Erfahrungsberichte

Mein Auslandssemester an der UFR Lettres et Langues

Katharina Ploner
Erasmus in Poitiers, Wintersemester 2018/19

Warum Poitiers?

Für mich persönlich war schnell klar, dass ich nach Poiters gehen würde. Die freien Plätze in Rennes waren bereits besetzt und Paris war für mich keine Option. Das hat sich dann im Nachhinein auch bewahrheitet. Paris ist wunderschön und toll für Wochenendausflüge, allerdings war ich immer wieder glücklich, in das kleine und „heimelige“ Poiters zurückzukehren.

Vorbereitungen

Da Poitiers keinen gültigen Kursplan online hochgeladen hatte, mussten wir die Kurse aus dem alten Programm nehmen. Dank meiner Erasmus-Korrespondentin in Poitiers haben wir dann erfahren, welche Kurse stattfinden würden und welche nicht. Teilweise war die Zusammenstellung des Learning Agreements etwas mühsam, jedoch habe ich mit Hilfe von Frau Mayer Martina, die meine Departmental Coordinator in Innsbruck war, doch noch ein Learning Agreement zusammenbekommen.

Ankommen

Meiner Meinung nach ist das Ankommen für Erasmusstudierende in Poitiers sehr gut organisiert. Es lohnt sich, gleich mal zu Beginn beim Büro Service des relations internationales vorbeizuschauen, weil dort nochmal alle wichtigen Checkpunkte für deinen Erasmusaufenthalt durchgegangen werden. Dort bekommst du auch Informationen für erste Veranstaltungen. Weiters gibt es noch die Organisation ESN Erasmus Poitiers, die sehr bemüht ist und immer wieder mal Trips nach Bordeaux, La Rochelle, Lyon etc. organisiert. Dadurch bin ich schnell in Kontakt mit anderen Erasmus-Studierenden gekommen, was den Beginn in einer neuen Stadt sehr erleichtert hat.

Wohnen

Die Wohnungssuche hat sich anfänglich als schwierig herausgestellt, da die Wohnungen in Poitiers rar sind und ich auf eigene Faust etwas finden wollte. Mein Wunsch war es, eine Wohngemeinschaft mit Französinnen und Franzosen zu finden, um meine Sprachkenntnisse aufzubessern. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass das Büro Service des relations internationales in Poiters auch chambres chez l‘habitant anbietet, also Wohngelegenheiten bei Privatpersonen in deren Häusern oder Wohnungen, was sehr empfehlenswert ist (einfach schon ab Mai mal anschreiben). Die Wohnungspreise varieren allgemein zwischen 300 bis 400 Euro pro Zimmer. Eine Website, die ebay-Kleinanzeigen gleicht und auf der man ohne jegliche Registrierung auch Wohnungsinserate finden kann, ist Le Bon Coin. Ich bin dann schlussendlich dort fündig geworden. (Anm. des Institutes für Translationswissenschaft: Das Institut übernimmt keinerlei Haftung oder Verantwortung für Inhalte und Angebote fremder Websites.)

Von Berichten anderer Erasmusstudierenden kann ich das Studentenwohnheim Michel Foucault empfehlen.

Die Universität

Zu Beginn war ich mit dem französischen Hochschulsystem ziemlich überfordert. Allerdings lag das daran, dass die UFR Lettres et Langues genau im Wintersemester 2018 das Curriculum umgestellt hat, was viele Veränderungen mit sich brachte. Es hat mindestens einen Monat gedauert, bis ich einen halbwegs passablen Stundenplan beisammen hatte. Da man bei der Zusammenstellung des Learning Agreements noch keine Vorstellung vom Inhalt der Kurse hat, kann ich einfach nur empfehlen, verschiedenste Kurse auszuprobieren. Man hat ja schließlich ca. vier Wochen Zeit, die Changes vorzunehmen. Dabei sollte man die Nerven behalten, nicht klein beigeben und beginnen, sich an die französische Administration zu gewöhnen. Eine große Stütze zu dieser Zeit war mir Frau Mott Elisabeth (die damalige Erasmus-Korrespondentin für deutschsprachige Studierende).

Generell sind die Französinnen und Franzosen aber extrem hilfsbereit, und ich war positiv überrascht, wie viele Mitstudierende mir im Unialltag geholfen haben. Grundsätzlich war ich sehr zufrieden mit meinen Kursen und mit meinen Professor:innen. Weiters kann ich empfehlen, einen Grammatikkurs beim CFLE (Centre français de langues etrangères) zu belegen, da mir dieser persönlich sehr viel gebracht hat (auch wenn diese leider kostenpflichtig sind).

Finanzielles/Leben

Generell ist das Leben ein wenig teurer als in Österreich. Allerdings entdeckt man sehr schnell, wo man günstiger einkaufen kann. Gute Qualität zu etwas günstigeren Preisen findet man meiner Meinung nach bei Carrefour City in der Innenstadt. Monoprix ist eher zu vermeiden, da meiner Meinung nach die Preise total überteuert sind. Da meine Wohnung in der Innenstadt lag, habe ich fast täglich den Bus zum Campus genommen. Dafür eignet sich die Linie 1 super – in acht Minuten von der Innenstadt zum Campus. Ich habe mir dazu jeweils ein Monatsabo bei Vitalis, dem lokalen Busunternehmen, gekauft – Kostenpunkt: sehr günstig.

Bezüglich der Zugverbindungen ist Poitiers sehr praktisch gelegen, da es nach Paris, Bordeaux und La Rochelle jeweils nicht länger als zwei Stunden dauert. Zu empfehlen ist hier die Carte Jeune von SNCF, welche bis zu 60 Prozent Rabatt auf innerfranzösische Fahrten ermöglicht. Für nahegelegene Orte wie Nantes und Angers sind die Verbindungen leider nicht so günstig. Hierfür kann man aber auch eine Mitfahrgelegenheit buchen (Blabla Car). (Anm. des Institutes für Translationswissenschaft: Das Institut übernimmt keinerlei Haftung oder Verantwortung für Inhalte und Angebote fremder Websites.)

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Freizeit

Da Poitiers eine kleine Stadt ist und es in den Wintermonaten viel regnet, kann ich nur empfehlen, sich unbedingt für suaps-Kurse (Université du sport) anzumelden. Dabei sollte man sich aber unbedingt für mehrere Kurse eintragen und sich dann erst für einen entscheiden, da das erwartete Niveau oft anders ist oder die Kurse schon zu voll sind (französisches Chaos lässt grüßen).

Fazit

Obwohl mir die Natur und die Berge abgegangen sind, habe ich meine Zeit in Poitiers sehr genossen. Poitiers hat durch seine mittelalterlichen Gebäude einen ganz besonderen Charme und es gibt auch ein paar nette Bars und Cafés. Witzig ist, dass man ungefähr schon nach einem Monat das Gefühl hat, dass man jeden kennt, da du in der Uni mit sovielen unterschiedlichen Studierenden zusammenkommst. Das kreiert irgendwie eine heimelige Atmosphäre. Wem es doch mal zu langweilig wird, der kann Wochenendausflüge nach Nantes, La Rochelle etc. organisieren. Alles in allem habe ich das Gefühl, dass ich viel dazugelernt habe, im persönlichen sowie im professionellen Bereich, und ich habe viele interessante Menschen kennengelernt, die ich in meiner Zukunft hoffentlich wieder irgendwo, irgendwann antreffen werde.

Text: Katharina Ploner

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