VORTRAG
Donnerstag, 28. April 2016, 18:00 Uhr | Campus Universitätsstraße (Madonnensaal), Karl-Rahner-Platz 3 (2. OG), Innsbruck
Die 1926 gegründete Liga für Menschenrechte ist die älteste Menschenrechtsorganisation Österreichs. 1938 nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich aufgelöst, begann sie ihre Arbeit für einen umfassenden Menschenrechtsschutz unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erneut. Eines ihrer Aktivitätsfelder ist der Kampf um Frauenrechte. Die zivilgesellschaftliche Vereinigung bot seit ihrer Gründung die Möglichkeit der politischen Mitgestaltung für Frauen. Elise Richter, die sich 1905 als erste Frau an der Universität Wien habilitiert hat, die prominente Frauenrechtlerin Rosa Mayreder oder die erste Ministerin Österreichs, Grete Rehor, waren beispielsweise aktive Ligistinnen. Im Vortrag wird zunächst diese Entwicklung in den Blick genommen und anschließend ein konkretes Schulprojekt vorgestellt. Dieses zielt auf einen eigenständigen Umgang mit Quellen zur Geschichte der politischen Partizipation von Frauen ab und wird am folgenden Tag am Franziskanergymnasium Hall umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei von reinen Konsumentinnen und Konsumenten zu Produzentinnen und Produzenten von historischen Narrativen bzw. politischen Aussagen und zeigen damit ihre Handlungskompetenz.
MMMag. Dr. Christopher Treiblmayr ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei QWIEN sowie Lektor am Institut für Geschichte der Universität Wien, wo er an einer Habilitationsschrift zur Geschichte der Österreichischen Liga für Menschenrechte arbeitet.
MMag. Dr. Andrea Brait ist Univ.-Assistentin am Institut für Zeitgeschichte und am Institut für Fachdidaktik der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Österreichs und Deutschlands im 20. und 21. Jahrhundert, Museologie im deutschsprachigen Raum sowie außerschulische Lernorte.
MMag. Andrea Kronberger ist Lehrkraft für Geschichte/Politische Bildung und Deutsch am Franziskanergymnasium Hall sowie Senior Lecturer am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Sie forscht zu Global Citizenship Education und den Grenzen von Politischer Partizipation in westlichen Demokratien.
Bild: Löcker Verlag