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Allgemeine Informationen

Die Summer School Aguntum - Archaeological Field School bietet Studierenden der altertumswissenschaftlichen Fächer die Teilnahme an der Ausgrabung der römischen Stadt Aguntum, Kurse zur Geschichte des Ostalpenraumes und Exkursionen zu den spannendsten Fundplätzen der Region.

Die Praxisarbeit auf der Grabung umfasst die Freilegung, Beschreibung und Vermessung der archäologischen Befunde, Bergung und Erstversorgung des Fundmaterials sowie die weitere Bearbeitung und Interpretation der Funde und Befunde. Begleitend werden Kurse zum aktuellen Diskurs feldarchäologischer Methoden sowie zum weiteren geschichtlichen Rahmen des Ausgrabungsplatzes in römischer und spätantiker Zeit (1. bis 6. Jh. n. Chr.) angeboten.

 

 

Die römische Stadt Aguntum ist seit dem frühen 20. Jh. bekannt und es werden hier seit 1912 Ausgrabungen durchgeführt. Seit 1991 werden diese vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck geleitet und seit 1994 werden in Aguntum Lehrgrabungen für Studierende der Universität Innsbruck durchgeführt. Ab 2021 wird zusätzlich die Summer School Aguntum angeboten.

  

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Der Grabungsplatz und das Ausgrabungsprojekt

Das Municipium Claudium Aguntum wurde unter Kaiser Claudius mit einem Stadtrecht ausgestattet. Erste Besiedlungsspuren auf dem bislang erforschten Gebiet der Stadt gehen bis an den Beginn des 1. Jh. n. Chr. zurück. Im Zusammenhang mit der Verleihung des Stadtrechtes wird das städtische Zentrum (Forum, Therme) ausgebaut und eine Stadtmauer wird gebaut. Diese ist jedoch bislang nur an der Ostseite der Stadt nachweisbar und scheint vorwiegend repräsentativen Charakter besessen zu haben. Eine starke Anbindung des römischen Aguntum an den mediterranen Raum zeigt sich an den bislang bekannten Bauten. Neben der Therme, die in ihrer ersten Phase auf kampanische Vorbilder zurückzuführen ist, wird ebenso noch im 1. Jh. n. Chr. ein Atriumhaus nach mediterranem Vorbild errichtet. Da diese Bauform für das raue Klima des alpinen Raumes nur bedingt geeignet war, finden schon eine Generation nach dessen Errichtung erste Adaptionen statt und das Gebäude wird zusehends mit beheizbaren Räumen ausgestattet. Die geographische und wirtschaftliche Nähe Aguntums zum mediterranen Raum zeigt sich nicht nur in der Architektur, wie etwa dem Rundmacellum, sondern auch im Fundmaterial das vom 1. Jh. bis in die Spätantike reich an mediterranen Importen ist.

Aguntum liegt an einem Kreuzungspunkt alpiner Querverbindungen von Süd nach Nord und Ost nach West. Eine der wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt bilden alpine Ressourcen wie Bergkristall. Während der Ausgrabungen der letzten Jahre wurden auf dem Areal des Forums hunderte von Bergkristallen gefunden, die den Handel mit diesem Material belegen. Der Rohstoff stammt aus der weiteren Umgebung der Stadt und wurde nach einer Sortierung und groben Bearbeitung weiterverhandelt.

Bis in das 2. Jh. n. Chr. gelangt die Stadt zu einem gewissen Wohlstand, der sich in reger Bautätigkeit auf dem Siedlungsareal niederschlägt. Nach einem großen Schadensbrand im 3. Jh. n. Chr., der nach derzeitigem Kenntnisstand nicht mit einer kriegerischen Handlung in Zusammenhang gebracht werden kann, beginnt eine Phase der Veränderung. Die öffentlichen Gebäude verlieren nun zusehends ihre Funktion und werden zu Wohnräumen und Werkstätten umfunktioniert. Gleichzeitig sind insbesondere im 4. Jh. zahlreiche Umbauten in privaten Bauten zu fassen und mit der Errichtung einer Kirche extra muros in derselben Zeit ist nun auch der starke Einfluss der christlichen Religion greifbar. Zumindest bis in das 5. Jh. n. Chr. bleibt Aguntum als Stadt bestehen, verliert aber an Bedeutung. Ein letztes Mal spielt Aguntum in der schriftlichen Überlieferung im Jahr 610 n. Chr. eine wichtige Rolle, da im Umfeld der Stadt eine entscheidende Schlacht zwischen Baiuwaren und Slawen um die Vorherrschaft in der Region stattgefunden haben soll.

Der Schwerpunkt der laufenden Ausgrabungen liegt im Handels- und Veraltungszentrum der Stadt. Mit den Arbeiten im Händlerforum und den angrenzenden Verwaltungsbauten erhoffen wir uns weitere Informationen zu den wirtschaftlichen Grundlagen der kaiserzeitlichen Stadt wie auch zum Transformationsprozess der Siedlung, der unmittelbar nach dem Schadensbrand eintrat.

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Summer School Aguntum – Archaeological Field School

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