„Crashkurs Liturgie” – die Website zum Buch

Das Sachbuch Crashkurs Liturgie ist 2024 in einer grundlegend neu bearbeiteten fünften Auflage erschienen.

Ich danke allen, die das Buch in der theologischen Lehre, in der Erwachsenenbildung oder ganz einfach aus persönlichem Interesse verwenden und damit zum Erfolg beigetragen haben!

Diese Website bietet einige über das Buchmanuskript hinausgehende nähere Erläuterungen.

Zudem befinden sich die katholische Kirche und ihre Liturgie in fortlaufenden Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen, so dass sich schon während der Produktion des Buches erste inhaltliche Aktualisierungen abzeichneten. Auch ihnen soll diese Website gerecht werden.

Zur Orthodoxie und zu den katholischen Ostkirchen (Seite 29–33)

Die Darstellung des orthodoxen Christentum verlangt gewisse Vorentscheidungen. Das fängt schon damit an, ob man von „der orthodoxen Kirche” oder von „den orthodoxen Kirchen” spricht – für beide Ausdrucksweisen gibt es gute Gründe.

Die Liste der autokephalen orthodoxen Kirchen auf Seite 32 spiegelt die Sichtweise des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel wider, nicht diejenige des Patriarchats von Moskau oder des Patriarchats von Serbien. Der Text direkt unter der Tabelle erläutert dies näher. Es handelt sich dabei um eine bewusste Entscheidung; ob dies meine Leserinnen und Leser überzeugt, müssen sie selber beurteilen.

Was die katholischen Ostkirchen betrifft, habe ich mich für eine Darstellung entschieden, die besonders für römisch-katholische Leserinnen und Leser gut nachvollziehbar sein soll. Ich beschreibe die katholischen Ostkirchen daher als Teil der katholischen Kirche, aber mit eigenen Riten und je eigener Geschichte.

Man könnte den Schwerpunkt aber auch anders legen: Dann handelt es sich bei den katholischen Ostkirchen nicht um Teile der katholischen Kirche, sondern um selbstständige Ostkirchen, die in voller Kirchen- und Sakramentengemeinschaft mit der Kirche Roms und dem Bischof von Rom (Papst) stehen. Aus dieser Perspektive, die eher dem Selbstverständnis der katholischen Ostkirchen entspricht, ergeben sich interessante Optionen für den heutigen ökumenischen Dialog und das Verständnis des Papstamtes. Das zeigt auch das im Juni 2024 erschienene neue Dokument „Der Bischof von Rom”, das in der Fachwelt viel Echo ausgelöst hat. Näheres dazu auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz, leider existiert das Dokument selbst momentan noch nicht auf Deutsch.

Zu den Eucharistischen Hochgebeten (Seite 68–69)

Ich schreibe im Buch, dass es heute 13 Eucharistische Hochgebete für den römischen Ritus gibt. Diese Aussage braucht drei kleine ergänzende Informationen:

  • Sie gilt für die deutschsprachige Liturgie, in anderen Sprachgebieten gibt es zum Teil auch andere Hochgebete, so dass die Gesamtzahl geringfügig abweichen kann.
  • Zu den 13 Hochgebeten zählen die „Schweizer Hochgebete”, die so genannt werden, weil sie in der Schweiz erarbeitet wurden. Sie wurden allerdings offiziell unter dem gemeinsamen Namen Hochgebet für die besondere Anliegen in Kraft gesetzt. Manche zählen es daher nur als ein einziges Hochgebet (mit vier unterschiedlichen Textvarianten), und dann kommt man auch auf eine andere Gesamtzahl. – Eine kurze Erläuterung zur Entstehungsgeschichte der Schweizer Hochgebete gibt es hier.
  • Im Februar 2024 hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Hochgebet in Leichter Sprache veröffentlicht, um die Teilhabe kognitiv eingeschränkter Menschen an der Eucharistiefeier zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Der Text mit Erläuterungen findet sich hier zum Download.

Zu Lektorat und Akolythat (Seite 90–91)

Fast zeitgleich mit dem Erscheinen des Buches wurden in der Diözese Gurk in Österreich erstmals Lektorinnen, Lektoren, Akolythinnen und Akolythen unter den neuen Rahmenbedingungen beauftragt und in ihre Ämter eingeführt. Ihre Bezeichnung lautet nun Ständige Lektorinnen und Lektoren bzw. Ständige Akolythinnen und Akolythen, analog zu den „Ständigen Diakonen” (siehe S. 86–87), und ihre Aufgaben sind nicht nur liturgisch bestimmt.

Ich halte das für eine sehr erfreuliche Entwicklung, für die mich übrigens auch in meinem Buch „Wer macht was im Gottesdienst?” ausgesprochen habe (siehe dort S. 132–136 mit Vorbemerkungen 47–49). Auf der diözesanen Website finden sich ausführliche Berichte, zum Beispiel hier, hier, hier, hier und hier.

– Das Gebiet der Diözese Gurk entspricht dem österreichischen Bundesland Kärnten. Die Diözese trägt seit dem 11. Jahrhundert den Namen des Gründungssitzes Gurk, obwohl Kathedrale und Diözesanleitung mehrfach ihren Sitz gewechselt haben und nun schon seit über 200 Jahren in der heutigen Landeshauptstadt Klagenfurt angesiedelt sind.

Videosammlung

Darstellungen von Liturgien sind umso besser nachvollziehbar, je mehr man Liturgie aus der Innenperspektive kennt. Videos können dabei oft eine Brückenfunktion übernehmen und den Zugang erleichtern. Ich empfehle daher zur Begleitung der Buches meine Videosammlung, die ich regelmäßig aktualisiere.

Rechtschreibfehler und Ähnliches

Es können noch so viele Augen draufschauen, man kann beim Schreiben noch so viele Korrekturprogramme mitlaufen lassen, irgendwelche kleinen Rechtschreib- und Satzfehler findet man immer erst, wenn es zu spät ist. Für das Verständnis des Textes spielen sie eigentlich keine Rolle, aber wer im Buch kleine Korrekturen eintragen möchte, findet sie hier:

  • S. 18, Zwischenüberschrift: Das Wort pia muss kursiv geschrieben sein (Fachbegriff pia exercitia).
  • S. 30, Zeile 14: Die „Konzlien” sind natürlich „Konzilien”.
  • S. 161, im Abschnitt „Antwort der Gemeinde”, 3. Zeile: Die „ergebungsbitte” ist selbstverständlich eine „Vergebungsbitte”.
  • S. 186, erste Überschrift muss heißen: „oratio oeconomica, oratio theologica”.

Wenn Sie weitere Fehler finden, informieren Sie mich gern: liborius.lumma@uibk.ac.at. – Jeder Hinweis hilft!

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