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Panel Grenzregime & Fluchtbewegungen

Moderation Prof. Birgit Mertz-Baumgartner, Romanistik, Universität Innsbruck

Migration ist eine universelle Praxis in gegenwärtigen Gesellschaften. Diese soziale Normalität der Grenzüberschreitung steht in einem widersprüchlichen Verhältnis zur zunehmend restriktiven Begrenzung und Abschottung von Nationalstaaten nach außen. Die nationalstaatliche Idee einer vermeintlich homogenen und am selben Ort verbleibenden Bevölkerung ist nach wie vor handlungsleitend für die Politik und die legale Zuwanderung wird mehr und mehr verunmöglicht. So wird nicht nur Migration, sondern auch Migrationskontrolle zur nationalstaatlichen Normalität.

Der nationale und supranationale Versuch der Steuerung von Migration betrifft auch Flüchtlinge und Asylwerber_innen, welche aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung, Umweltkatastrophen, Krieg oder Armut ihr Land verlassen. Auf unterschiedlichen Ebenen werden Maßnahmen gesetzt, um ihre Immigration zu regulieren – sind sie doch im Vergleich zu „Schlüsselarbeitskräften“ eine politisch unerwünschte Kategorie von Migrant_innen – Diskurse wie jener um „Asylmissbrauch“ begleiten und verstärken diese Prozesse. Die Bemühungen um die Steuerung von Migrationsbewegungen bewirken jedoch meist nur eine Verlagerung von Grenzüberschreitung in andere, irreguläre Kanäle, illegalisieren schutzsuchende Menschen und bringen unterschiedliche Formen von Gegenreaktionen hervor.

In diesem Kontext stehen die drei Vorträge des Panels, die sich der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Elisabeth Scheibelhofer beschäftigt sich mit der Situation und den Lebenswelten von Flüchtlingen in Österreich, die nach der Genfer Flüchtlingskonvention in Österreich als Flüchtlinge anerkannt wurden oder die im Zuge eines Asylverfahrens subsidiären Schutz zugesprochen bekommen haben. Michaela Ralser bespricht in ihrem Vortrag Beispiele von Bio-Politik der Migrationsregime, unter anderem die biometrische Altersfeststellung von jugendlichen Flüchtlingen in Österreich und die DNA-Analyse bei Familienzusammenführung in Frankreich.

 

09.00

Panel Grenzregime & Fluchtbewegungen

Moderation: Birgit Mertz-Baumgartner, Romanistik, Universität Innsbruck

11.10 – 11.30

Elisabeth Scheibelhofer, Soziologie, Universität Wien:
Wenn aus Flüchtlingen Zugewanderte werden. Reflexionen zur Produktion sozialer Ungleichheiten

Lektüre: UNHCR: Facilitators and Barrieres. Refugee Integration in Austria. October 2013
Seiten 8 - 14 und 31 - 44

11.30 – 11.50

Gerda Heck, Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie, Universität Göttingen:
Grenzregime und Geschlecht. Strategien von kongolesischen Migrant_innen auf den Routen der Migration

11.50 – 12.10

Michaela Ralser, Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck:
Bio-Politik der Migrationsregime: Drei Beispiele....

12.10 - 12.30 

 Diskussion


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