Geschichte und Struktur des Instituts für Erziehungswissenschaft
Das Institut für Erziehungswissenschaft bildet heute zusammen mit dem Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung die Fakultät für Bildungswissenschaften. Es kann auf eine über 60-jährige Geschichte zurückblicken.
Das Institut wurde 1959 unter der damaligen Bezeichnung „Pädagogisches Institut“ gegründet, nachdem die Pädagogik aus dem „Philosophisch-Pädagogischen Seminar“ der Universität Innsbruck ausgegliedert worden war. Vorlesungen zu pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Themen hatten zuvor vor allem im Rahmen der Philosophie und Theologie stattgefunden. Die erste Vorlesung an der Universität Innsbruck zu Fragen der Erziehung unter dem Titel „Erziehungskunde“ datiert auf das Wintersemester 1806/07.
Die Gründung des Instituts führte in den 1960er Jahren zur Konstituierung und Konsolidierung der Erziehungswissenschaft an der Universität Innsbruck als eigenständiges wissenschaftliches Fach, das sich mit Theorien, Praxen und gesellschaftlichen Bedingungen von Erziehung und Bildung sowie mit der wissenschaftlichen Analyse pädagogischer Wirklichkeiten in unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern befasst. 1963 erfolgte die Umbenennung in „Institut für Erziehungswissenschaft“.
Das Institut gehörte in der ersten Zeit seines Bestehens der „Geisteswissenschaftlichen Fakultät“ der Universität Innsbruck an. 2004 wurde es Teil der neu gegründeten „Fakultät für Bildungswissenschaften“, der auch das heutige „Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung“ sowie das „Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung“ angehörten. 2012 entstand die gegenwärtige Struktur der bildungswissenschaftlichen Fakultät mit zwei Instituten als das „Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung“ in die neu gegründete „Fakultät für LehrerInnenbildung“ integriert wurde. Im Rahmen der Reorganisationsprozesse auf Fakultätsebene hat sich auch das Institut für Erziehungswissenschaft in einen Prozess der Restrukturierung und inhaltlichen Profilbildung begeben. Es gliedert sich heute in sechs Lehr- und Forschungsbereiche und erörtert theoretische und methodologische Grundfragen der Disziplin in rekursiven Fachdialogen zwischen den erziehungswissenschaftlichen Subdisziplinen und Spezialgebieten der Allgemeinen Erziehungswissenschaft, Migrationspädagogik, historischen und empirischen Bildungsforschung, Inklusiven Bildung, Politischen Bildung, Familienpädagogik, Kindheits-, Jugend- und Geschlechterforschung.
Die sechs Lehr- und Forschungsbereiche des Instituts
- Allgemeine Erziehungswissenschaft und Historische Bildungsforschung
- Disability Studies & inklusive Pädagogik
- Generationenverhältnisse und Bildungsforschung
- Kritische Geschlechterforschung
- Migration und Bildung
- Soziale und außerschulische politische Bildung
Beitrag zu den Studiengängen
Das Institut für Erziehungswissenschaft betreibt gemeinsam mit dem Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung die an der Fakultät für Bildungswissenschaften angebotenen Studiengänge Bachelorstudium Erziehungswissenschaft, Masterstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft sowie das PhD-Studium Bildungswissenschaft.
Im Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft verantwortet das Institut die Lehre und die Lehreplanung in den Modulen zur Einführung in die Geschichte, Grundbegriffe, zentralen Fragestellungen und Theorien der Erziehungswissenschaft sowie die Module, die sich mit Theorien des Lernens in Institutionen und im Lebensverlauf, sozialhistorischem Wandel von Lebensverläufen, Geschlechterforschung, Inklusiver Bildung und Migrationspädagogik befassen. Im Masterstudiengang Erziehungs- und Bildungswissenschaft sind die Mitarbeiter:innen des Instituts zum einen für die Pflichtmodule zur Geschichte, den zentralen Fragestellungen, Theorien und Methoden der Erziehungswissenschaft sowie zu Subjekt- und Gesellschaftstheorien zuständig. Zum anderen verantworten sie die Wahlmodule zu Ungleichheits- und Inklusionsfragen in Bildung, Kindheit und Familie, zu Körperverhältnissen in Erziehung, Bildung und Kultur, zum Zusammenhang von Migration und Bildung und zu Themen der Generationen-, Jugend- und Bildungsforschung. Darüber hinaus beteiligen sich die Mitarbeiter:innen des Instituts abwechselnd in allen Modulen des Doktoratsstudiums Erziehungs- und Bildungswissenschaft.