VU Gesellschaft und Kultur: Vorderer Orient, Ägypten –
Das ägyptische Imperium in der Levante
Lehrveranstaltungs-Leitung: Dr. Mario MARTIN
Beginn: Di, 04.03.2025 | immer dienstags im Zweiwochenrhythmus
Zeit und Ort: 13:45-17:00, Seminarraum 5 im Ágnes-Heller-Haus (Innrain 52a, 1. Stock)
Die im BA Classica et Orientalia verankerte zweistündige VU (5 ECTS-AP) ist als Wahlfach (z.B. Modul "interdisziplinäre Kompetenzen") auch hervorragend für am Alten Ägypten interessierte Studierende anderer Bachelorstudiengänge geeignet.
Es sind noch freie Plätze vorhanden!
Eine Anmeldung über LFU:online ist noch bis 21.02.2025 möglich.
INHALT
Das Ägypten des Neuen Reiches etablierte unter seinen mächtigen Pharaonen wie Thutmosis III. und Ramses II. in der Späten Bronzezeit (ca. 1500–1130 v. Chr.) ein Imperium in der südlichen Levante und übte im Laufe der Zeit einen erheblichen Einfluss auf seine Nachbarn aus. Zu dieser Zeit fungierte der als Kanaan bezeichnete Raum als Pufferzone zwischen Ägypten und den großen Imperien von Mitanni und, später Hatti im Norden. In der 18. Dynastie konnte Ägypten seine Vorherrschaft durch ein ausgewogenes Zusammenspiel von diplomatischen Bündnissen und militärischen Feldzügen aufrechterhalten, ohne eine dauerhafte physische Präsenz in großem Maßstab etablieren zu müssen. In der folgenden Ramessidenzeit musste jedoch eine aggressivere Politik verfolgt werden, und es wurden Kontingente von Militär- und Verwaltungspersonal in ständigen Garnisonen und administrativen Stützpunkten stationiert. Es waren die Einfälle der enigmatischen Seevölker in den östlichen Mittelmeerraum und die folgende Landnahme, die den allmählichen Untergang des ägyptischen Imperiums auslösten.
Die Vorlesung vereint historische (textuelle) und archäologische Quellen. Sie behandelt die zentralen geschichtlichen Ereignisse und beleuchtet die Nuancen der ägypto-kanaanäischen Beziehungen – von der Struktur des ägyptischen Verwaltungssystems bis hin zu den kulturellen Wechselwirkungen an den ägyptischen Stützpunkten. Die Textquellen sind faszinierend, aber oft lückenhaft, und es sind häufig die archäologischen Funde, die uns die wahre Geschichte des täglichen Lebens näherbringen. Das Ziel der Vorlesung ist es, den relevanten Kulturraum sowohl einführend zu erschließen als auch, darauf aufbauend, tiefere Einblicke in die Materie zu ermöglichen.
METHODEN
Impulsreferate, Diskussion, Recherche- und Lektüreaufgaben
PRÜFUNGSMODUS
Mitarbeit und Diskussionsbeiträge, Impulsreferat, Abschluss-Essay
Inhaltlich wird die LV mit der letzten Blockeinheit am 10.06.2025 abgeschlossen sein. Ein weiterer Termin wird noch zur Verfügung gestellt, um offene Fragen – auch z.B. hinsichtlich des zu verfassenden Essays – klären zu können.