Wir stellen vor: Dr. Uroš Matić
Uroš Matić wird von Mitte September 2024 bis Ende Februar 2025 Gastdozent und Vertreter von assoz. Prof. Mag. Dr. Irene Madreiter am Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik sein, wo er Altägyptische Geschichte, Einführung in die Mittelägyptische Sprache und ägyptische Epigraphik im Wintersemester 2024/2025 unterrichten wird.
640004 VO Grundzüge der Geschichte des Vorderen Orients und Ägyptens
640020 UE Forschungstrends: Grundlagen der altägyptischen Epigraphik
640111 UE Orientalische Sprachen: Medu Netjer – Die Götterworte: Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache (Mittelägyptisch)
Matić promovierte 2017 am Institut für Ägyptologie und Koptologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster mit dem Thema „Body and Frames of War in New Kingdom Egypt: Violent Treatment of Enemies and Prisoners of War“ unter der Betreuung von Prof. Angelika Lohwasser (WWU Münster) und Prof. Anthony Spalinger (University of Auckland). Für seine Dissertation hat er zwei Preise bekommen: den Philippika-Preis des Harrassowitz Verlags 2018 (https://www.harrassowitz-verlag.de/philippikapreis.ahtml) und die Auszeichnung für die beste Publikation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) 2020 (https://www.oeaw.ac.at/oeai/medien/newsarchiv/news-detail/beste-publikation-der-oeaw). In seiner Dissertation führte er eine interdisziplinäre Untersuchung textueller, ikonografischer und osteoarchäologischer Quellen zum gewaltsamen Umgang mit den Körpern von Feinden und Kriegsgefangenen im alten Ägypten durch.
Er wurde zweimal mit dem Förderpreis des Stiftungsfonds für Postgraduates der Ägyptologie (ehemals Hans-Goedicke Stiftung) ausgezeichnet. Diese Forschungsstipendien unterstützten seine Projekte über die gewalttätigen Behandlungen von Feinden und Kriegsgefangenen im alten Ägypten (2016) und altägyptische Listen von Kriegsbeute (2022), die er derzeit erstmals für eine Monographie zusammengestellt hatte.
Von 2018 bis 2019 war er ein DAAD-PRIME-Stipendiat (https://www.daad.de/de/in-deutschland-studieren/stipendien/daad-foerderprogramme/prime/) an der WWU Münster und ÖAW, wo er im Rahmen seines Postdoc-Projekts „Beautiful Kush: Cosmetic Substances and Utensils in Egyptian New Kingdom Nubia“ die Schönheitsideale im Nubien der Spätbronzezeit untersuchte (https://www.oeaw.ac.at/oeai/forschung/praehistorie-wana-archaeologie/archaeologie-in-aegypten-und-sudan/beautiful-kush). Eines der Ergebnisse dieses Projekts ist der Sammelband Beautiful Bodies: Gender and Corporeal Aesthetics in the Past (Oxford: Oxbow Books 2022).
Von 2019 bis 2023 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Österreichischen Archäologischen Instituts der ÖAW, wo er im Rahmen des Kom-Ombo-Projekts Keramik des 3. Jahrtausends aus Kom Ombo untersucht hat (https://www.oeaw.ac.at/oeai/forschung/praehistorie-wana-archaeologie/archaeologie-in-aegypten-und-sudan/kom-ombo-stadt-und-hinterland). 2021 schloss er sein Mentoring-Programm an der ÖAW unter der Leitung von Roman Gundacker ab.
Seit 2024 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter („Scholar in Residence“) am Technischen Museum in Wien, wo er im Rahmen des Museumsprojekts „Koloniale Infrastrukturen“ (https://www.technischesmuseum.at/museum/forschungsinstitut/das_museum_im_kolonialen_kontext) sein Subprojekt „Archäologie der Subalternen: Koloniale Infrastrukturen und der Bau des Suezkanals“ durchführt. Hier analysiert er unter anderem den Nachlass des österreichischen Architekten Alois Negrelli im Technischen Museum Wien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf orientalistischen Darstellungen von Ägyptern in den Medien im Zusammenhang mit dem Bau des Suezkanals sowie den Schicksalen und dem Erbe der Arbeiter, die ihn gebaut haben.
Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Genderarchäologie. Seit 2009 ist er Mitglied der Archaeology and Gender in Europe (AGE) Community (https://www.archaeology-gender-europe.org) der European Association of Archaeologists. Von 2016 bis 2019 war er Vorsitzender dieser Community.
Seit 2024 ist er einer der Herausgeber der Serie „Elements of Gender and Archaeology“ der Cambridge University Press und der Serie „HotAcademia“ der Sidestone Press in Leiden (https://www.sidestone.com/series/hotacademia).
Uroš Matić verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Feldarbeit in Ägypten, im Sudan und im Libanon. Er lehrte an den Universitäten Münster (seit 2016), Wien (2022) und Graz (seit 2022).