Städtisches Kinder- und Jugendheim Pechegarten
Das ehemalige Kinderheim befindet sich im Pechegarten, Stadtteil Wilten-West, Innsbruck. Der Innsbrucker Frauenverein (unter Baronin Rokitansky) eröffnete 1889 in der Villa Peche die Rosalien-Krippe. 1904 wurde im selben Gebäude durch die Stadt Innsbruck ein städtischer Kindergarten eingerichtet. Analog zum städtischen Kinderheim Mariahilf erfolgte 1923 ein BesitzerInnenwechsel: Die Stadt Innsbruck übernahm das Gebäude, um hier einen städtischen Jugenhort unterzubringen. Nach der Zerstörung der Villa Peche während der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut und 1953 als städtisches Kinder- und Jugenheim wieder eröffnet. In der ersten Bauphase war das Heim einstöckig errichtet: Im Erdgeschoss befanden sich ein kleiner Festsaal mit Bühne, Aufenthaltsräume für Kinder, Küche und Sanitäranlagen; im ersten Stock die Schlafräume der Heimkinder sowie Zimmer für Betreuerinnen. Anfang der 1980er entstanden mit dem Ausbau des Dachgeschosses neue Räumlichkeiten. Damit einher ging auch eine interne Umstrukturierung – waren die Kinder bisher in drei Gruppen zu je 30 Kindern zusammengefasst, so gab es ab 1983 vier Gruppen zu je 15 Kindern, die erstmals in Wohngruppen organisiert wurden. Für eine kurzes Zeitfenster wurden auch Kinder aus Südtirol im Heim untergebracht, die in Innsbruck die Sonderschule besuchten. Nach der Schließung des Jugendheims Holzham-Westendorf wurden einige Buben von Holzham ins Kinder- und Jugendheim Pechegarten übersiedelt. Heute findet sich im Kinderzentrum Pechegarten ein mehrgliedriges – überwiegend nicht-stationäres – Angebot: von Kinderkrippe über Hort zur Kinderkrisenwohnung.
Kurzinfo Kinder- und Jugendheim Pechegarten:
Gründung
als Rosalien-Krippe 1889 (Trägerschaft: Innsbrucker Frauenverein)
Umwidmung
in einen städtischen Jugendhort für Knaben und Mädchen 1923
Träger
Stadt Innsbruck (außer NS-Zeit), mit Jänner 2003 Eingliederung in die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD)
Umbenennung
2003 in „Kinderzentrum Pechegarten“
Heimleitung
1953-1967 Gerda Zangerle, 1967-1973 Friederike Erbe, 1973-2002 Marianne Federspiel, derzeit Elisabeth Fast