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Forschung

Neues FWF-Projekt // Buch und Ausstellung zu Leokadia Justman // Resilient Beliefs und der Zwang zum Wachstum // TrAU!-Projekt geht zu Ende // Wissenschaftsbuch des Jahres // Neuerscheinungen

FWF-Projekt zur Sprachenvielfalt im Katholizismus der späten Habsburgerzeit

FWF LogoMit dem neuen Jahr 2025 hat am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie ein neues FWF-Projekt begonnen. Es trägt den Titel „Sprachenvielfalt: k. k. Österreich & Römisch-Katholische Kirche / Language Diversity: k. k. Austria and Roman Catholic Church“.

Im Rahmen dieses Projekts sind Tamara Scheer als Projektleiterin und Jan Bernot als Forschungsmitarbeiter tätig.

Tamara Scheer ist Historikerin und besonders auf österreichische und osteuropäische Geschichte spezialisiert (Habilitation 2020 an der Universität Wien mit einer Arbeit über Sprachenvielfalt in der Armee der späten Habsburgermonarchie). Unter anderem ist sie Trägerin des Karl-von-Vogelsang-Staatspreises für Geschichte der Geschichtswissenschaften 2022, Mitglied im Römischen Institut der Görres-Gesellschaft und in der Jury für den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften. Lehr- und Forschungstätigkeiten führen sie seit vielen Jahren nach Italien, nach Irland, aber vor allem in etliche Staaten Ost- und Südosteuropas.

Jan Bernot schloss 2024 sein geschichtswissenschaftliches Doktoratsstudium an der Universität Ljubljana mit einer Arbeit über Nationalismus, Religion und die Bevölkerung des ländlichen Raumes in der Krain 1861–1918 ab.

Wir gratulieren zur erfolgreichen Einwerbung der Förderung durch den FWF und sind schon auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts gespannt!

(Liborius Lumma)

Brechen wir aus! Buch und Ausstellung im Tiroler Landhaus

Ausstellungseröffnung Justman. V.l.n.r.: Landeshauptmann Anton Mattle, Dominik Markl SJ, Jeffrey Wisnicki, Rebecca Wisnicki und Brandon Wisnicki. Jeffrey Wisnicki präsentiert das von seiner Mutter Leokadia Justman 1945 in Innsbruck geschriebene Album bei der Eröffnung der Ausstellung am 27. Jänner 2025. Bild: Land Tirol/Die FotografenLeokadia Justmans für die Tiroler Zeitgeschichte einzigartiger Überlebensbericht, unter dem Titel Brechen wir aus! im Tyrolia Verlag erschienen, wurde am 27. Jänner 2025, dem 80-jährigen Gedenktag der Befreiung von Auschwitz, im Tiroler Landhaus präsentiert. Landeshauptmann Anton Mattle betonte in seiner Rede die politische Bedeutung des Gedenkens des Holocaust und der NS-Zeit für die heutige Gesellschaft und eröffnete die begleitende Ausstellung, die bis 26. Oktober im Gauleiter-Hofer-Zimmer zu sehen ist. Führungen werden auch speziell für Schulklassen angeboten. Rektorin Veronika Sexl hob in ihren Grußworten die interdisziplinäre Stärke des Justman-Projekts hervor. Die Projektleiter Dominik Markl und Niko Hofinger gaben den 170 geladenen Gästen Einblick in die Forschung und die Gestaltung der Ausstellung. Als Ehrengäste waren Justmans Sohn Jeffrey Wisnicki und seine Familie aus den USA angereist. Auch der Zeitzeuge Martin Thaler, der als Dreijähriger Leokadia kennenlernte, war präsent. Eine Veranstaltungsreihe im Tiroler Landhaus ist bis Oktober dem Thema gewidmet.

Anschließend bereiste Dominik Markl SJ mit Familie Wisnicki die Orte von Justmans Fluchtgeschichte in Polen. Am 4. Februar wurde das Buch der Öffentlichkeit im Plenarsitzungssaal des Innsbrucker Rathauses vorgestellt. 200 Interessierte hörten die Lesung von Passagen durch die Schauspielerin Cansu Yildiz. „Dieses Buch hat mich gefesselt, gepackt“, sagte Vizebürgermeister Georg Willi in seiner Rede. Medial wurde Justmans Geschichte in ORF-Beiträgen von Teresa Andreae und Johannes Kaup aufbereitet, ebenso von Stephan Löwenstein in der FAZ sowie in regionalen Printmedien. Ein Beitrag wird im Frühjahr auch im ORF Fernsehmagazin Orientierung ausgestrahlt. Weitere Buchpräsentationen sind unter anderem auf Singer’s Jewish Culture Festival in Warschau und auf der Buch Wien geplant.

Inspiriert von Leokadia Justmans Überlebensgeschichte hat der junge Tiroler Illustrator Alwin Hecher eine Allegorie auf die Werke der Barmherzigkeit gestaltet, die als Fastentuch ab Aschermittwoch in der Innsbrucker Jesuitenkirche zu sehen ist. Zudem hat Alwin Hecher eine 90-seitige Graphic Novel über Justmans Geschichte unter dem Titel „Lodzia & Marysia“ verfasst, die am 10. April 2025 um 18:00 Uhr im Festsaal des Tiroler Landhauses präsentiert werden wird.

(Dominik Markl)

Resilient Beliefs und der Zwang zum Wachstum

Groth imperative Symbolbild. Bild: papertyari.com, CC BY-NC 4.0Wir alle sind da und dort ein bisschen fundamentalistisch und haben „Resilient Beliefs“: besonders feste Überzeugungen, die wir auch bei Widerspruch und Täuschungsverdacht kaum in Frage stellen. Nicht, dass wir immer auch Argumente für sie hätten – oft sind sie tief im Untergrund unseres Weltbildes und selbstverständlich. (Hätten Sie ein starkes Argument, warum genau man geschlossene Türen nicht passieren kann?) Das Beispiel zeigt, dass manche Resilient Beliefs überlebenswichtig sind, andere („Die Große Weltverschwörung ist im Laufen“) können problematisch sein. Und auch im wissenschaftlichen Bereich gibt es Resilient Beliefs – sie können hilfreich oder irreführend sein, und es gibt auch Beispiele, wo lang vorherrschende Resilient Beliefs doch ins Rutschen kamen. (Etwa hat die Entdeckung der Epigenetik in der Biologie den Glauben an die unmögliche Rückwirkung individueller körperlicher Veränderung auf das Genom erschüttert.) Öffentlicher Schlusspunkt des seit 2022 laufenden Euregio-Science-Fund-Forschungsprojekts IPN-175G „Resilient Beliefs: Religion and Beyond“ war am 24. Jänner 2025 der Fallstudien-Workshop „Growth Imperative? A Case Study of Resilient Beliefs in Economics“. Ist der Zwang zum Wachstum, ohne das Wirtschaften nach verbreiteter Meinung nicht stabil sein können, eine Art Resilient Belief, und wie begründet er sich? Nach der Einleitung und einer erkenntnistheoretischen Einführung in Resilient Beliefs (Katherine Dormandy und Winfried Löffler, Innsbruck Center for Philosophy of Religion (ICPR)) zeigten Markus Walzl und Andreas Exenberger (Innsbruck Decision Sciences (IDS)), dass der Wachstumsimperativ weniger aus den theoretischen Modellen der Ökonomie folgt, sondern eher unsere Weisen und Erwartungen spiegelt, wie Gesellschaften und Volkswirtschaften zu gestalten sind (und als solcher Beispiel eines Resilient Belief sein kann). Der Workshop war zugleich die erste größere Aktivität des ICPR im Forschungsschwerpunkt Economics, Politics & Society (EPoS), dem es seit kurzen angehört.

(Winfried Löffler)

TWF-Projekt TrAU! geht zu Ende

Logo TrAUIntellektuelle Autonomie ist ganz eindeutig etwas Gutes und Wertvolles. Wir sollten diejenigen bewundern, die mit dem eigenen Kopf denken können und die den Mut haben, sich „des eigenen Verstandes zu bedienen“ (wie Immanuel Kant in einem weltberühmten Aufsatz behauptet hat). Aber was heißt es genau, intellektuell autonom zu sein und mit dem eigenen Kopf zu denken? Welche Rolle spielt die intellektuelle Autonomie, in einer Welt, in der es eine Verteilung der kognitiven Arbeit gibt und in der Kompetenz und Expertise ungleichmäßig zwischen epistemischen Akteuren verteilt sind? Warum ist intellektuelle Autonomie etwas Wertvolles? Ist intellektuelle Autonomie intrinsisch wertvoll, oder gibt es andere epistemische Güter (Wahrheit, vielleicht, oder Verstehen), die von der Ausübung von intellektueller Autonomie gefördert werden? Und außerdem, ist intellektuelle Autonomie immer wertvoll oder gibt es Risiken, die mit ihrer Ausübung verbunden sind? Wenn es solche gibt, wie entscheidet man, ob es sich lohnt, sie einzugehen? Diese sind die Fragen, mit denen sich Federica Malfatti, Christoph Jäger und Katherine Dormandy im Rahmen des TrAU!-Projekts auseinandergesetzt haben. Gefördert wurde das Projekt vom TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds).

Drei internationale Konferenzen sind im Rahmen des Projekts organisiert worden:

1. Die Tagung „Authority and Autonomy“ (2022), zum Verhältnis von Autorität und Autonomie;
2. Die Tagung „Gatekeeping in Science“ (2024), zu der Frage, wie man wissenschaftliche Ergebnisse effektiv kommunizieren kann;
3. Das Buch-Symposium „Expert Authority and the Limits of Critical Thinking“ (2024), zu der Frage, ob und inwiefern wir Expert:innen vertrauen sollten.

Das Thema des Verhältnisses zwischen Vertrauen und Autonomie wird von der Projektleiterin, Federica Malfatti, im Rahmen ihres Habilitationsprojekts weitererforscht – Habilitationsprojekt, das vom Erika-Cremer-Habilitationsprogramm der Universität Innsbruck gefördert wird, und das auf den Ergebnissen des TrAU!-Projekts aufbaut.

Webseite des TrAU!-Projekts

(Federica Malfatti)

Wissenschaftsbuch des Jahres

Cover DaemonenDas Buch Dämonen. Besessenheit und Exorzismus in der Geschichte Österreichs hat 2025 in der Kategorie Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften den Preis als „Wissenschaftsbuch des Jahres“ gewonnen, der in der Verantwortung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung in vier Kategorien verliehen wird.

Nicole M. Bauer ist Mitautorin des Buches, ihre Beiträge stammen aus ihrer Zeit als Projektleiterin eines vom Tiroler Wissenschaftsförderung (TWF) geförderten Projekts an unserem Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie. Mittlerweile leitet Nicole Bauer an der Universität Graz das FWF-Projekt „Gender und die Bibel“, an dem wiederum unser Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie mitwirkt.

Wir gratulieren herzlich!

(Liborius Lumma)

Neuerscheinungen

Cover Antropology in Digital AgeAndreas Vonach (Hg):

Anthropology in Digital Age

Innsbruck University Press 2024, 260 S.
ISBN 978-3-99106-146-5
DOI 10.15203/99106-146-5

Angesichts des unglaublichen und exponentiellen Fortschritts der digitalen Revolution, der alle Dimensionen des menschlichen Lebens betrifft, ist es angebracht, aus philosophischer und theologischer Sicht darüber nachzudenken, wer der Mensch ist, um uns selbst besser zu verstehen. Die Kooperation zwischen Jnana Deepa und der Universität Innsbruck bietet uns die Möglichkeit, nicht nur christliche Tradition, sondern auch westliches und indisches Denken mit aktuellen technologischen Entwicklungen ins Gespräch zu bringen. Wissenschaftler:innen aus Pune/Indien und Innsbruck/Österreich wollen mehr Licht auf das Selbstverständnis des Menschen in der heutigen Zeit werfen, um sinnvoll und angemessen auf die grundlegenden Fragen nach uns selbst, unserer Natur und unserem Schicksal zu antworten. Ein solches Verständnis der menschlichen Person wird es uns hoffentlich ermöglichen, Gott tiefer zu begegnen und einander besser zu erleben.


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Cover Ideas of PossessionNicole M. Bauer und J. Andrew Doole (Hg.):

Ideas of Possession: Interdisciplinary and Transcultural Perspectives

Oxford University Press 2024, 456 S.
ISBN 9780197679920 (gedruckt), 9780197679951 (ebook)
DOI 10.1093/9780197679951.001.0001

The idea that an external force can enter an individual and possess their body is prevalent in most cultures across the globe and throughout history. This “possession” can last for varying lengths of time, and its effects can be considered positive—when a “spirit” provides the individual with powers, abilities, knowledge, or authority—or negative—when the individual suffers and the “spirit” should ideally be cast out, usually through a ritual performed by someone with a designated role. The study of possession remains marginal in most academic disciplines, but current public discourses indicate that the topic remains relevant across modern and postmodern societies. A globalized world has brought about an unprecedented situation in which decidedly different ideas about possession influence one another, and people attribute a wide variety of experiences and behaviors to spiritual possession. There are those who describe themselves as possessed, sometimes as an inherent element of their identities, and those who are labelled as possessed by others, though this label often comes with a stigma. Ideas of Possession brings together scholars of various disciplines to consolidate an ongoing academic discussion on how possession is understood within different cultural contexts, demonstrating how each approach to this subject can benefit from interdisciplinary dialogue as we attempt to make sense of such a broad range of interpretations.

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Cover Trinitarische TechnikanthropologieOliver Dürr und Johannes Hoff (Hg.):

Themenheft Trinitarische Technikanthropologie
Zeitschrift für Theologie und Philosophie 147/1

ISSN 2709-8427 (gedruckt), 2709-8435 (online)

Im November 2023 fand an der Katholisch-Theologischen Fakultät ein Forschungskolloquium statt, das sich mit dem Konzept einer „trinitarischen Technikanthropologie“ von Prof. Johannes Hoff aus seiner Monographie von 2021 beschäftigte. Das daraus entstandene Sonderheft, herausgegeben von Oliver Dürr und Johannes Hoff, erschien im März 2024 in der Zeitschrift für Theologie und Philosophie. Es untersucht die Potenziale dieses Konzepts für eine „Techniktheologie“ und leistet einen Beitrag zur Grundlagenarbeit in diesem Bereich.

Die zentrale Frage des Hefts lautet, wie menschliches Leben unter den Bedingungen akzelerierender wissenschaftlich-technischer Systemdynamiken gelingen kann. Die Herausgeber kritisieren das binäre Denken klassisch-moderner Anthropologien und schlagen vor, an die augustinische Tradition trinitarischer Anthropologie wieder anzuknüpfen. Letztere erlaube, so die These, spätmoderne technikphilosophisch qualifizierte Versuche zur Überwindung des Subjekt-Objekt-Dualismus der Moderne zu radikalisieren, ohne ihren tragisch-aporetischen Tendenzen zu erliegen.

Das Heft enthält einen Grundlagenaufsatz der Herausgeber, auf den sechs Repliken reagieren. Diese setzen sich mit dem Konzept der trinitarischen Technikanthropologie und seinen vormodernen Quellen auseinander und hinterfragen es kritisch im Hinblick auf freiheitsphilosophisch inspirierte moderne Traditionen. Die Herausgeber sehen den Dialog als ersten Schritt einer weiterführenden Auseinandersetzung.

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Cover Kann Theologie Wissenschaft seinBruno Niederbacher und Josef Quitterer (Hg.):

Themenheft Kann Theologie Wissenschaft sein?
Zeitschrift für Theologie und Philosophie 146/4

ISSN 2709-8427 (gedruckt), 2709-8435 (online)

Die Existenzberechtigung der Theologie an Universitäten wird heute mehr und mehr in Frage gestellt. Ausschlaggebend dafür, ob eine Fachdisziplin an einer Universität vertreten sein kann, ist ihre Wissenschaftlichkeit. Kann Theologie überhaupt Wissenschaft sein? Mit dieser Frage befassen sich die Beiträge dieses Heftes. Die Frage wird aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Neben theologischen und philosophischen Beiträgen kommen dabei auch Vertreter der Wirtschafts- und Neurowissenschaften zu Wort. Für fast alle Autoren stellt die Tatsache, dass der Gegenstandsbereich der Theologie „Gott“ einer direkten empirischen Überprüfung entzogen ist, die entscheidende Herausforderung dar.

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Cover Kritisches DenkenMehmet H. Tuna, Petra Juen und Maria Juen (Hg.):

Kritisches Denken. Interdisziplinäre und didaktische Erkundungen eines neuen Paradigmas
Österreichisches Religionspädagogisches Forum 32/2.

ISSN 1018-1539
DOI 10.25364/10.32:2024.2

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart (Verschwörungserzählungen, Fake News, KI) gewinnt das Konzept des Kritischen Denkens zunehmend an Bedeutung für schulische und universitäre Bildung. Im Mittelpunkt steht dabei das Anliegen, Schüler:innen zu eigenständigem und kritischem Denken zu befähigen. Das in der Philosophie grundgelegte und in den Bildungswissenschaften weiterentwickelte Konzept des Kritisches Denkens geht dabei jedoch über das alltagstheoretische Verständnis „kritisch zu sein“ hinaus. Es zeichnet sich durch ein methodisches, nachvollziehbares, kommunizierbares und selbstreflexives Denken aus. Über die kognitiven Dimensionen (Wissen, Argumentations- und Urteilskompetenz) hinaus, kann Kritisches Denken als Habitus verstanden werden, der durch bestimmte Haltungen, Einstellungen und Dispositionen geprägt ist, wie Offenheit, Mut, Bescheidenheit, Selbstwirksamkeit, Kreativität, Ausdauer etc.

Erste Modelle, wie Kritisches Denken für den Fachunterricht fachdidaktisch konzeptualisiert werden kann, finden sich derzeit vor allem im Kontext der Didaktik der Naturwissenschaften. Die Befähigung zum Kritischen Denken, wie am Beispiel der religiösen Urteilskompetenz deutlich wird, ist aber ebenso ein zentrales Anliegen in der Religions- und Fachdidaktik. Die Herbstausgabe des ÖRF 2024 widmet sich der grundsätzlichen Frage, was dieses Paradigma für (religiöse) Bildung austrägt.

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Cover Amt ohne WeiheChristian Bauer und Anna Findl-Ludescher (Hg.):

Amt ohne Weihe – aber mit Missio(n). Pastoralassistent:innen/-referent:innen in der Kirche der Zukunft

Innsbruck University Press 2024, 274 S.
ISBN 978-3-99106-136-6

Pastoralassistent:innen/-referent:innen in der Kirche der Zukunft: Dieser von Christian Bauer und Anna Findl-Ludescher herausgegebene Band befasst sich mit dem seit über 50 Jahren bestehenden Kirchenamt des/der Pastoralassistent:in.

Seit über fünfzig Jahren gibt es im gesamten deutschen Sprachraum Träger:innen eines neuen Kirchenamtes. In Österreich nennt man sie meist Pastoralassistent:innen, in Deutschland und der Schweiz meist Pastoralreferent:innen. Als nichtgeweihte, aber bischöflich gesandte Amtsträger:innen verkörpern sie ein ekklesiologisches Hybrid, das die innerkirchliche Machtordnung ins Tanzen bringt. Für manche waren sie daher die ungeliebten Kinder des Konzils. Im gegenwärtigen synodalen Aufbruch verflüssigen sich die ämtertheologischen Verhältnisse jedoch. Eine sich öffnende weltkirchliche Gesamtsituation, die zum gemeinsamen Weiterdenken einlädt. Neugierig und zugewandt, realistisch und kreativ. Denn die Hl. Geistkraft ruft zu schöpferischer Umkehr in der Nachfolge Jesu.

Es würde den Rahmen sprengen, sämtliche Beiträge einzeln anzuführen, jedoch kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass die Festschrift eine überaus gelungene Hommage an den glänzenden Jubilar darstellt und Leser:innen einen beachtlichen Erkenntnismehrwert verspricht.

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Cover Theology and the UniversityFáinche Ryan, Dirk Ansorge, Josef Quitterer (Hg.):

Theology and the University

Routledge 2024, 246 S.
ISBN 978-1-03249-107-3

Theology and the University presents a compelling argument as to why theology still matters. It considers how theology has been marginalised in the academy and in public life, arguing that doing so has serious repercussions for the integrity of the academic study of religion.

The chapters in this book demonstrate how theology, as the only discipline which represents religion from within, provides insight into aspects of religion which are hidden from the social sciences. Against a backdrop of heated debates on the role of the humanities in the university, the book highlights the specific contribution of theological education and research to the work of a university, providing essential information for academic and social/political decision-making. Whilst the book has an emphasis on the Catholic tradition, it explores the prospect of fruitful complementarity and interdisciplinarity both with secularised studies of religion, and other disciplines in the university, such as literature, philosophy, and the social sciences.

This book provides orientation for decision-makers, particularly those concerned with the broader question of humanities in the university; students in their choice of study; those interested in the wellbeing of today’s universities; and ecclesial authorities seeking to form leaders capable of intelligent responses to the issues of contemporary society. It is a must read for all researchers of theology, as well as anyone interested in the role of the humanities more broadly.

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Cover Synodale KircheWilhelm Rees, Christoph Ohly, Andreas Kowatsch und Burkhard J. Berkmann (Hg.):

Synodale Kirche – Kirche der Zukunft. Theologische Begründung, praktische Bedeutung und zeitgerechte Ausrichtung: Hoffnung oder Illusion? (Kirchenrechtliche Bibliothek 22)

LIT-Verlag 2024, 364 S.
ISBN 978-3-643-51180-5

Seit dem Pontifikat von Papst Franziskus, dem von ihm eingeleiteten weltweiten Synodalen Prozess und dem Synodalen Weg in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt das Thema Synodalität sowohl die römisch-katholische Kirche als auch eine breite Öffentlichkeit. Der Band fasst die Referate einer Online-Tagung an der Universität Innsbruck, die die Reihe der deutsch-österreichischen kirchenrechtlichen Tagungen fortgesetzt hat, zusammen. Chancen und Grenzen einer synodalen Kirche werden für einzelne Verfassungsebenen der Kirche sowie für künftige Veränderungen von Kanonist:innen und Expert:innen aus der Praxis ausgelotet.

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Cover Relgion und GeschlechtlichkeitJohann Bair und Wilhelm Rees (Hg.):

Religion und Geschlechtlichkeit / Geschlecht (Religion und Staat im Brennpunkt 8)

Innsbruck University Press 2025, 328 S.
ISBN 978-3-99106-142-7

In Österreich wird in Kirchen, Religions- und Bekenntnisgemeinschaften das Thema Geschlechtlichkeit / Geschlecht vom jeweiligen Selbstverständnis her unterschiedlich – und weithin kontrovers zu Gesellschaft und Wissenschaft – gesehen und diskutiert. Dies zeigt sich auch im Band, der einzelne Beiträge einer Tagung an der Universität Innsbruck im Jahr 2022 zum Thema Geschlechtlichkeit / Geschlecht mit Blick auf das jeweilige Grundverständnis, aber auch die Diskussion und neuere Positionen zur Thematik aus Sicht einzelner gesetzlich anerkannter Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich sowie der staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaften in Österreich wiedergibt und auch die österreichische Gerichts- und Verwaltungspraxis beleuchtet. Der Band leistet somit einen aktuellen Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion.

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Cover Brechen wir ausLeokadia Justman (Verf.), Niko Hofinger und Dominik Markl (Hg.):

Brechen wir aus! Als Polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol. Eine autobiografische Überlebensgeschichte

Tyrolia 2025, 416 S.
ISBN 978-3-7022-4275-6

Leokadia Justman überlebte als Jugendliche die grausame Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Polen. Nach der Flucht aus dem Warschauer Ghetto nahm ihre Mutter die Deportation nach Treblinka auf sich, um das Leben der Tochter zu retten. Mit ihrem Vater gelang die Flucht nach Tirol. Dort lebten sie unter falschen Identitäten, bis sie an die Gestapo verraten wurden. Nach der Ermordung ihres Vaters im Lager Reichenau entkam Leokadia mit einer Freundin aus der Haft und versteckte sich in Innsbruck. Unterstützt von mutigen Personen, überlebte sie die letzten Kriegsmonate in der Region von Lofer. Dieser erstmals ins Deutsche übersetzte autobiografische Bericht gibt einen seltenen, authentischen Einblick in das Leben und Überleben als Jüdin in Tirol während der NS-Zeit.

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