Ich darf Sie nun also zum ersten Mal an dieser Stelle als Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck begrüßen und zur Lektüre unseres Newsletters einladen. Freilich ist beinahe schon wieder ein Semester vergangen, seit Liborius Lumma und ich unsere Ämter in der Fakultätsleitung übernommen haben.
Dieses zurückliegende Semester war in auffälliger Weise geprägt durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Person und dem Erbe des Innsbrucker Diözesanpatrons Petrus Canisius SJ, der ja eine prägende Rolle in der Vorgeschichte unserer Fakultät und der gesamten Universität gespielt hat. Siehe dazu auch zwei Veranstaltungen im Rückblick.
Dieses Semester war aber auch das bereits dritte unter Pandemiebedingungen. Manches an dieser Situation ist schon fast zur Gewohnheit geworden, dennoch verlangt sie allen Mitarbeiter*innen und Lehrenden, insbesondere aber auch den Studierenden ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft ab. Für das hohe Maß, in dem diese gegeben sind, kann ich mich nur herzlich bedanken. Bei aller Mühe, die digitales Lernen, Lehren und Forschen bedeuten kann, haben wir in den letzten Monaten aber auch manchen Vorteil entdeckt; etwa die Möglichkeiten kostengünstiger und umweltfreundlicher über große Distanzen hinweg einander zu begegnen und miteinander zu kooperieren.
Am Ende dieses Semesters können wir auch den Start neuer Studienpläne im Oktober bekannt machen. Ein zentrales neues Element dieser Pläne ist der relativ große Freiraum, der den Studierenden im Rahmen eines „Wahlbereichs“ ermöglicht wird. Dies eröffnet die Chance, bereits im Studium über das eigene Fach hinauszublicken und den ohnedies schon weiten Horizont theologischen und philosophischen Denkens nochmals zu weiten. Die Befähigung zu ganzheitlichem Denken ist zweifellos etwas, das wir in Ausbildung und Bildung unserer Studierenden bieten können.
Weiten Horizont und Befähigung zu ganzheitlichen Ansätzen haben die Vertreter*innen der Fachschaft Theologie auch mit ihrer Aktion „Kreuz und Queer*“ unter Beweis gestellt, die ein innerkirchlich mitunter gern verdrängtes Thema in sehr gelungener Weise zur Diskussion gestellt hat. Wenn die kritische, aber auf jeden Fall wertschätzende Beschäftigung mit LGBTIQ in der katholischen Theologie überrascht, sehe ich darin ein Zeichen der Lebendigkeit dieser Theologie, über die Sie sich hoffentlich ebenso freuen wie ich.
Wilhelm Guggenberger, Dekan
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