Personelle Umbrüche prägen derzeit die Katholisch-Theologische Fakultät. Man kann wohl sogar von einem Generationswechsel in der Professorenkurie sprechen. Mit Anfang April hat Stefan Hofmann SJ, den wir in dieser Nummer des Newsletters mit einem Interview vorstellen, seine Professur in Moraltheologie angetreten. Johannes Hoff ist nun zwar schon einige Zeit als Professor für Dogmatik an der Fakultät tätig, konnte pandemiebedingt seine Antrittsvorlesung aber erst in diesem Juni feiern. Roman Siebenrock (Dogmatik und Fundamentaltheologie) müssen wir mit Ende des Semesters ebenso verabschieden wie Georg Fischer SJ (Altes Testament). Die Nachfolge beider Lehrenden ist weitgehend geregelt, wenngleich es in der Fundamentaltheologie keine klassische Berufung, sondern die Besetzung einer sogenannten Tenure-Track-Stelle geben wird. Dabei handelt es sich um Laufbahnstellen, auf die hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen berufen werden, die bei Erfüllung vereinbarter Leistungen dann zu Professor*innen ernannt werden. Auch im nächsten Studienjahr stehen Pensionierungen an: im Kirchenrecht, der Katechetik/Religionspädagogik und der Christlichen Gesellschaftslehre. Das Gesicht der Fakultät verändert sich auf diese Weise natürlich deutlich, verjüngt sich aber auch. Die Wehmut des Abschieds verbindet sich so mit Hoffnungen für die Zukunft, auch wenn diese Zukunft für theologische Fakultäten angesichts der gesellschaftlichen und kirchlichen Großwetterlage nicht ganz einfach sein wird. Den Weg der Römisch-Katholischen Kirche gestalten viele unserer Mitarbeiter*innen und Studierenden auf unterschiedliche Weise mit. Als Fakultät versuchten wir uns in den Synodalen Prozess der Weltkirche einzubringen, z.B. durch die Gestaltung des Dies facultatis & Diözesantags zu diesem Thema.
Ein Beitrag zur aktiven Gestaltung der Zukunft ist der Start des neuen Masterstudiums Philosophy of Religion, das in englischer Sprache und parallel in präsenter und in Onlineform angeboten wird. Dieses Studium stellt ein interessantes und profiliertes Angebot für internationale Studierende dar, in dem die inhaltlichen Stärken unseres philosophischen Instituts voll ausgespielt werden können.
Die Doktoratsstudien der Theologie an unserer Fakultät hoffen wir ebenso durch das neue Doktoratskolleg Catholic Theology in a Globalised World noch attraktiver gestalten zu können. Unmittelbar vor Beginn des Wintersemesters wird die Fakultät in einer gemeinsamen Klausur weitere Strategien und eine Schärfung des inhaltlichen Profils erarbeiten, um gut für die kommenden Herausforderungen gerüstet zu sein.
Die gemeinsame Zukunft, weit über Fakultät und Universität hinaus, haben wir auch mit unseren Bemühungen um einen nachhaltigeren Betrieb im Blick. Es gilt derzeit in allen Lebensbereichen nach Möglichkeiten zu suchen, ressourcensparender und umweltschonender zu werden. Erste Schritte dazu wurden an der Fakultät durch einen Klimacheck in Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis Tirol und dem Vizerektorat für Infrastruktur gesetzt. Im Herbst soll gemeinsam überlegt werden, wo wir konkrete Verbesserungsschritte setzen können.
So bleiben wir in Bewegung und hoffen auf interessante, aber nicht gar zu spannende Zeiten.
Wilhelm Guggenberger, Dekan
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