Neuerscheinungen aus unserer Fakultät
Johannes Hoff:
Verteidigung des Heiligen. Anthropologie der digitalen Transformation (Elements in Religion and Violence).
Verlag Herder Freiburg i.Br. 2021, 608 S.
ISBN 978-3-451-38966-5
Jeder weiß heute, worin die größte Bedrohung der Menschheit liegt: in der ökonomisch verursachten und technisch beschleunigten Verwüstung der Artenvielfalt und dem damit einhergehenden ökologischen Klimawandel. Die parallele digitale Transformation provoziert eine analoge Bedrohung: die ökonomisch verursachte und technisch beschleunigte Verwüstung geistiger Vielfalt und den damit einhergehenden spirituellen Klimawandel.
Der Autor zeigt, dass diese Herausforderung eine kompromisslose Revision der theologischen Hintergrundannahmen erfordert, die unser humanistisch ausgedünntes Menschenbild im Gefolge der Druckrevolution plausibel erscheinen ließen. Die Würde des Menschen hängt am Faden von spirituellen Selbsttechnologien, die unseren Sinn für das Heilige wieder lebendig werden lassen.
Mehmet Hilmi Tuna, Maria Juen (Hg.):
Praxis für die Zukunft. Erfahrungen, Beispiele und Modelle kooperativen Religionsunterrichts (Studien zur Interreligiösen Religionspädagogik 5).
Kohlhammer Verlag Stuttgart 2021, 216 S.
ISBN 978-3-17-038916-8
Religiöse Bildung ist in Zeiten religiöser und kultureller Vielheit unverzichtbar. Doch welche Formate religiösen Lernens sind angesichts aktueller Herausforderungen zukunftsträchtig? Wie soll und kann bekenntnisorientierter Religionsunterricht, der aufgrund seiner spezifischen „Grammatik“ ein Übungsfeld für die Erweiterung von Pluralitäts- und Heterogenitätskompetenzen darstellt, auf Zukunft hin transformiert werden? Dieser Band greift das Anliegen der Transformation auf und bietet vielfältige Einblicke in Theorien, Konzept und Erfahrungen mit kooperativen Modellen des Religionsunterrichts an österreichischen und deutschen Schulen. Er will Mut zu Neuanfängen machen und Expertise dafür zur Verfügung stellen.
Bruno Niederbacher:
Metaethik (Grundkurs Philosophie 25).
Kohlhammer Verlag Stuttgart 2021, 185 S.
ISBN 978-3-17-039628-9
Menschen äußern sich darüber, welche Handlungen richtig und falsch sind. Manche sagen, Suizidbeihilfe sei richtig, andere hingegen sagen, sie sei falsch. Aber was tun Menschen, wenn sie sich moralisch äußern? Behaupten sie etwas? Oder drücken sie vielmehr Emotionen und Wünsche aus? Von der Beantwortung dieser Frage hängen weitere Fragen ab: ob es in der Moral Wahrheit gibt, ob sie von uns vorgefunden oder vielmehr erfunden wird, ob es moralische Fakten gibt und wie wir diese Fakten erkennen können. Diese Einführung in die Metaethik beleuchtet Moral aus sprachphilosophischer, metaphysischer und erkenntnistheoretischer Perspektive. Sie liefert einen Überblick über die verschiedenen metaethischen Theorien und argumentiert zugleich für einen robusten moralischen Realismus.