Innsbrucker Theologische Sommertage 2024
Gott – Eine Provokation
25 Jahre Innsbrucker Theologische Sommertage
Montag, 2., bis Dienstag, 3. September 2024
Madonnensaal der Theologischen Fakultät, Karl-Rahner-Platz 3, 2. Stock
In diesem Jahr feiern wir 25 Jahre Innsbrucker Theologische Sommertage. Thematisch widmen sich die Sommertage dem Thema „Gott – eine Provokation“.
Die Bibel zeigt an unterschiedlichen Stellen, wie provozierend Gott für jene sein kann, die an ihn glauben, indem er sie aus dem Gewohnten und Althergebrachten herauslockt. Historisch wird an vielen Stellen deutlich, wie sehr die Kirche versucht die Provokation Gottes zu verdrängen oder abzumildern. Gegenwärtig kann Gott aber auch eine Provokation für Menschen darstellen, die nicht an ihn glauben und sich durch religiöse Rede anderer gestört oder herausgefordert fühlen und sich sogar die Verbannung dieser Rede aus der Öffentlichkeit wünschen. Andererseits vermitteln manche Vertreter:innen von Religionen und Religionsgemeinschaften –, den Eindruck, je mehr sie provozierten, desto treuer seien sie gegenüber Gott.
Im Anschluss an die Tagung werden die Vorträge im Rahmen der Sendereihe „Sonntagsakademie“ von Radio Grüne Welle ausgestrahlt und sind für mehrere Wochen in dessen Audiothek verfügbar. Radio Grüne Welle ist im Großraum Innsbruck über DAB+ zu empfangen und als Stream abrufbar: www.rgw.it.
Conférences scientifiques mit Nilüfer Göle
Europe and its Muslims: Shared Spaces and Controversial Values
Dienstag, 15. Oktober 2024, 18:00 Uhr
Claudiana, Herzog-Friedrich-Straße 3, 6020 Innsbruck
Europa befindet sich aktuell in großen Spannungsfeldern. Dabei drehen sich die politischen und gesellschaftlichen Phantasien um die Frage, wer Anerkennung und Platz im europäischen Raum findet. Nilüfer Göle, türkischstämmige französische Soziologin, hat den Alltag der Muslime in Europa erforscht. Sie spricht von einem europäischen „Geflecht“, in das sich auch die Muslime einschreiben und damit neues Potential für die Gestaltung von Europa schaffen.
In ihrem Vortrag wird Nilüfer Göle Möglichkeiten benennen, wie dieses Beziehungs-Geflecht im gemeinsamen Raum Europa angesichts kontroversieller Werte gelebt werden kann.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Kontakt: Petra Juen, PhD
Kooperation zwischen dem Zentrum für Interreligiöse Studien (ZIRS) und dem Frankreich-Schwerpunkt der Universität Innsbruck.
9. Herlinde-Pissarek-Hudelist-Vorlesung
Wie gerecht ist der „gerechte Frieden“? Gender als Leerstelle kirchlicher Friedenspolitik.
Donnerstag, 21. November 2024, 18:30 Uhr
Hörsaal I der Katholisch-Theologischen Fakultät, Karl-Rahner-Platz 3, EG
Regina Elsner, Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, wird die Vortragende der 9. Herlinde-Pissarek-Hudelist-Vorlesung sein. Ihr Vortrag thematisiert das sozialethische Konzept des „gerechten Friedens“, welches politische, wirtschaftliche und militärische Interessen hinterfragt und Menschenwürde und Gemeinwohl in den Mittelpunkt von Konflikttransformation stellt. Nicht zuletzt aufgrund dieses Konzepts gilt kirchliche Friedenspolitik als eine Hoffnungsträgerin in Konflikten, wo politische Akteure kaum noch Lösungen anzubieten haben. Elsner erörtert warum die kirchliche Angst vor einer Aneignung des Gender-Konzepts als Gerechtigkeitskategorie die Idee des „gerechten Friedens“ untergräbt.