Warum heute (noch) Theologie studieren? Wer sich heute für ein Theologiestudium entscheidet, kann nicht mehr ohne weiteres mit großem gesellschaftlichem Applaus rechnen. Angehende Theologiestudierende müssen sich auch mit einem zunehmend säkularen und laizistischen Umfeld auseinandersetzen.
Tatsächlich haben sich dieses Jahr wieder mehr Studierende für eine unserer theologischen Studienrichtungen entschieden als in den Jahren zuvor. Das ist für unsere Fakultät überaus erfreulich. Was bewegt aber junge Menschen, diesen Studienzweig zu wählen? Theologie ist sicher kein Fach wie jedes andere. Es geht hier nicht nur um eine systematische Auseinandersetzung mit den Inhalten des christlichen Glaubens. Es geht auch um eine Beantwortung von Fragen, die jede und jeden einzelnen von uns betreffen: Was ist der Sinn meines Lebens? Kann ich meinen Tod überleben? Wie geht das, was ich in meiner Religion für wahr halte, mit dem zusammen, was uns die Naturwissenschaften sagen?
Das Ganze erfolgt nicht in einer Selbstfindungsgruppe oder einem Bibelkreis. Es geht vielmehr um eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen auf akademischem Niveau. Das bedeutet auch, dass man in diesem Studium auch vieles kritisch hinterfragen wird, was man bisher für selbstverständlich gehalten hat. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben führt nicht nur zu neuen Erkenntnissen, sie ermöglicht auch eine Reifung der eigenen Persönlichkeit.
In diesem Newsletter lassen wir aber Studierende selbst zu Wort kommen. Sie sollen über ihre Gründe und Motivation für ihr an unserer Fakultät gewähltes Studium zu Wort kommen.
Josef Quitterer, Dekan