Neuerscheinungen aus unserer Fakultät
Michaela Neulinger:
Zwischen Dolorismus und Perfektionismus. Konturen einer politischen Theologie der Verwundbarkeit (Gesellschaft – Ethik – Religion 15).
Schöningh Paderborn 2018, ca. 400 S.
ISBN 978-3-506-79230-3
Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit Talal Asads Analysen des Säkularen sucht die Monographie nach dem möglichen Beitrag von Religionen zum Gemeinwohl heute. Dazu werden Perspektiven der Anthropologie, Sozialpsychologie und der politischen Theorie mit der Theologie ins Gespräch gebracht. Als Schlüssel dient die produktive Aufarbeitung der permanenten Verwundbarkeit menschlicher Existenz. Nur wenn diese gelingt, können politische und religiöse Totalitarismen aufgebrochen werden.
Viera Pirker, Maria Juen:
Religion – (k)ein Fach wie jedes andere. Spannungsfelder und Perspektiven in der kompetenzorientierten Leistungsbeurteilung (Religionspädagogik innovativ).
Kohlhammer Stuttgart 2018, 216 S.
ISBN 978-3-17-035488-3
Im Kontext der Reform der Sekundarstufe II wird in Österreich derzeit in allen Unterrichtsfächern an der Entwicklung kompetenzorientierter Modelle der Leistungsbeurteilung gearbeitet. Die Autorinnen haben den Pilotversuch zur Implementierung einer kompetenzorientierten Leistungsbeurteilung im Unterrichtsfach Religion empirisch begleitet. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen einen tiefen Einblick in einen Zusammenhang, der schulisch wesentlich ist und zugleich fachlich neuralgisch wirkt: Religion und Leistung.
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Martina Kraml, Zekirija Sejdini (Hg.):
Interreligiöse Bildungsprozesse. Empirische Einblicke in Schul- und Hochschulkontexte (Studien zur Interreligiösen Religionspädagogik 2).
Kohlhammer Stuttgart 2018, 215 S.
ISBN 978-3-17-031490-0
Dieser Band konkretisiert die Einsichten des Grundlagenbandes „Mensch werden“ in Richtung interreligiöse qualitativ-empirische Forschung. Am Beispiel religionsdidaktischer und schulpraktischer Lehrveranstaltungen gibt er Einblicke in die Dynamik universitärer und schulischer interreligiöser Lernprozesse, die in einem interreligiösen ForscherInnenteam erarbeitet wurden. Ziel ist es, diese Erkenntnisse für interreligiöse Lehrentwicklung fruchtbar bzw. zugänglich machen zu können. Dabei sind die gewonnenen Ergebnisse nicht nur für Religionspädagogik und –didaktik relevant, sondern zeigen grundsätzliche Handlungs- und Kommunikationsmuster unserer Gesellschaft im Umgang mit anderen Religionen und Kulturen.
Christian Bauer, Marco A. Sorace (Hg.):
Gott, anderswo? Theologie im Gespräch mit Michel de Certeau
Matthias Grünewald Verlag Ostfildern 2018, ca. 400 S.
ISBN 978-3-7867-4027-8
Der Jesuit Michel de Certeau (1925–1986), der auch ein erklärter Lieblingsautor von Papst Franziskus ist, avanciert gerade vom kulturwissenschaftlichen Geheimtipp zur theologischen Pflichtlektüre. Dieser erste theologische Sammelband zu seinem „heterologischen“ Denken an der Schnittstelle von Mystikgeschichte, Psychoanalyse, und Ethnografie öffnet den Diskurs etablierter Experten hinein in eine neue Generation von Theolog/inn/en sowie in die Theologie insgesamt.
Monika Datterl, Wilhelm Guggenberger, Claudia Paganini (Hg.):
Gestalten des Glaubens. Hoffnungsträger und Stolpersteine (theologische trends 28).
Innsbruck University Press 2018, 206 S.
ISBN 978-3-903187-26-9
In diesem Sammelband wird aus der Blickrichtung unterschiedlicher Fachdisziplinen ein exemplarischer Blick auf die Lebenswege von bewegenden Gestalten des Glaubens geworfen. Zugleich werden systematische Fragen gestellt: Wann sticht ein Mensch aus der Masse hervor? Warum wird der eine verurteilt, der andere glorifiziert? Hilft Bewunderung dabei, Kräfte zu mobilisieren, oder macht ein nie zu erreichendes Ideal passiv und antriebslos?
Georg Fischer:
Genesis 1-11 (Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament).
Herder Verlag Freiburg i.Br. 2018, 752 S.
ISBN 978-3-451-26801-4
Anliegen der vorliegenden Kommentierung ist, den Text in seiner überlieferten Form zu verstehen, mit seinen Details und Zusammenhängen. Dabei wird im Dialog mit der überaus reichen Interpretationsgeschichte die Vielfalt der Auslegungen sichtbar und gleichzeitig auch deutlich, welches Verständnis in Einzelfragen und insgesamt zutreffender ist. Im sensiblen Achten auf den biblischen Wortlaut erschließen sich Bedeutung, Kraft und Botschaft von Gen 1–11.
Ursula Schattner-Rieser, Josef M. Oesch (Hg.):
700 Jahre jüdische Präsenz in Tirol. Geschichte der Fragmente, Fragmente der Geschichte
Innsbruck University Press 2018, 468 S.
ISBN 978-3-903122-77-2
Anlässlich der 700 Jahre jüdischer Präsenz im historischen Tirol vereint der hier vorliegende Band neue literarische und historisch-archäologische Erkenntnisse. Die Forschungsergebnisse ergänzen die Geschichte im eigentlichen Sinn und die Geschichte der jüdischen Buchkultur vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Wertvolle jüdische Textfragmente aus Tiroler Bibliotheken und Archiven zeugen vom judaistisch-philologischen Reichtum der Funde. Zusätzlich werden Einblicke präsentiert in die fragmentierte Geschichte des Judentums in Tirol von Juden als Randgruppe und Minderheit, in jüdisch-christliche Konversionen, den Judenschutz, sowie in die Architekturgeschichte und jüdische Friedhöfe.